2. Düsseldorfer Berbersymposium
Der Burgplatz ein Platz für Alle!
Freitag, 16. Mai von 11.00 bis 15.00 - Burgplatz
„Stadtluft macht frei“ – ein wirkmächtiger Slogan, der
seit fast 1000 Jahren die Attraktivität der
europäischen Städte zum Ausdruck bringt. Aber dieses
Leitmotiv der europäischen Stadt gilt auch im
Umkehrschluss: Erst die Freiheit macht die Stadt!
Eine Stadt ohne Freiheit ist daher keine Stadt, sondern nur
eine Ansammlung von Menschen und Häusern, von Strassen und
Fabriken; ohne einen inneren Zusammenhang und Zusammenhalt.
Die europäische Stadt ist ein Ort, an dem unterschiedliche
Menschen mit unterschiedlichen Interessen zusammen leben. Und
die je gegenseitige Akzeptanz der unterschiedlichen Interessen
und Lebenswelten ist daher fundamental; ohne diese Haltung ist
eine Stadt keine Stadt!
Gefährdet wird die europäische Stadt immer wieder
durch den Versuch, Partikularinteressen gegen Gesamtinteressen
durchzusetzen. So waren die 70er und 80er Jahre geprägt
durch eine Bevorzugung des Individualverkehrs, die in vielen
deutschen Städten zu einer Zerstörung der gewachsenen
Stadtbilder führten und städtische Lebenswelten
zerstörten.
Seit den 90er Jahren ist ein erneuter Versuch der Durchsetzung
von Partikularinteressen zu beobachten: Die Stadtzentren werden
einer erbarmungslosen Kommerzialisierung unterworfen; nur der
kaufende und konsumierende Mensch ist hier noch erwünscht!
Der interessierte und engagierte Stadtbürger soll hinter
dem Konsumenten zurückstehen; die Stadt soll nur noch
einseitigen Verwertungsinteressen dienen. Verwertungsinteressen,
deren Ziel nicht die freie Stadt, sondern der schlichte Kommerz
ist.
Diese Kommerzialisierung der Stadt hat auch Düsseldorf
ergriffen:
- Durch eine fragwürdige Straßenordnung und durch
so genannte „Sicherheitsdienste“ sollen unliebsame
Personengruppen aus der Innenstadt vertrieben werden;
- Bürgerengagement zur Verbesserung städtischer
Lebensräume wird nicht als elementarer Teil kommunaler
Demokratie wahrgenommen, sondern bürokratisch abgewehrt;
- Der öffentliche Raum „Burgplatz“ soll aus Gründen
sog. „Gefahrenabwehr“ entöffentlicht werden;
- Bier trinken mit Rheinblick soll nur noch Konsumenten der
ansässigen Gastronomie erlaubt werden.
Das „2. Düsseldorfer Berbersymposium“ – eine Veranstaltung
der „Altstadt Armenküche e.V.“, der „Obdachlosenzeitung
FiftyFifty“ und des Fachbereiches Sozial- und
Kulturwissen-schaften der Fachhochschule Düsseldorf will
diese Gefährdung der lokalen Demokratie zum Thema einer
öffentlichen Debatte machen.
Vor Ort, auf dem Burgplatz sollen Bürgerinnen und
Bürger der Stadt im stadtbürgerlichen Diskurs
über die weitere Zukunft des öffentlichen Raums
streiten.
Mit Leidenschaft und Augenmaß werden sich Vertreter aus
Bürgerschaft, Verwaltung, Politik, Wissenschaft und
Sozialer Arbeit am Freitag, dem 16. Mai von 11.00 bis 15.00 auf
dem Burgplatz öffentlich auf die Suche machen, nach der
„Stadt Bestem“.