Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

Die Website archiv.soz-kult.fh-duesseldorf.de ist ein statisches Abbild relevanter Webseiten, die bis Mai 2015 online waren.
Daher sind auch nicht mehr alle Links verfügbar. Die aktuelle Webseite des Fachbereiches ist seit 1. Juni 2015:
soz-kult.hs-duesseldorf.de >>

FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

Forschungsprojekt: 'Stärkung der Selbsthilfepotenziale und Vernetzung zugewanderter Eltern'

Eine Untersuchung der Netzwerke und des Bedarfs an Unterstützung von Eltern mit Migrationshintergrund und besonderer Berücksichtigung des Fortbildungsbedarfs.

Problemaufriss

Noch immer sind Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in deutschen Schulen besonders benachteiligt (Deutsches PISA-Konsortium 2001 und 2003). Da künftig davon auszugehen ist, dass aufgrund des demographischen Wandels die nachwachsende Generation in bestimmten städtischen Ballungsräumen mehrheitlich einen Migrationshintergrund haben wird, sind neue bildungspolitische und pädagogische Programme erforderlich, die diese Kinder und Jugendlichen schon so früh wie möglich unterstützen. Eine Förderung der Kinder und Jugendlichen aus Migrantenfamilien wird allerdings nicht ohne Einbezug der Eltern Erfolg versprechend zu sein. Der Schulerfolg – so auch PISA (OECD 2001) - wird bereits im Vorfeld der Einschulung entscheidend beeinflusst durch das Anregungspotenzial in der Familie und den Erziehungsstil der Eltern.

Ziel des Forschungsvorhabens:

Das Forschungsprojekt will Bildungs- und Förderkonzepte sowie partizipative Strategien erforschen, die das Ziel haben, Migranten in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken und die selbstbewusste Wahrnehmung der Elternrolle in der Familie und im Hinblick auf das Bildungssystem wirksam zu unterstützen. Das Projekt knüpft an Vorarbeiten einer Expertengruppe an, die vom Integrationsbeauftragten des Landes NRW initiiert worden war sowie an ein Forschungsprojekt zur Eltern- und Familienbildung im Migrationskontext, das in Verbindung mit dem Arbeitsausschuss Familienbildungsstätten und Weiterbildung der AG Freie Wohlfahrtspflege im Auftrag des Ministeriums für Generationen, Frauen, Familie und Integration (MGFFI) durchgeführt worden ist.

Gegenstand der Untersuchung:

1. Selbsthilfepotenziale ausgewählter Migrantenselbstorganisationen

Es soll untersucht werden, über welche Ressourcen, insbesondere im Bereich der Elternfortbildung, die Organisationen für die Elternarbeit bereits verfügen, welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben, welche Vernetzungen mit der kommunalen Infrastruktur bestehen und welchen Bedarf sie im Hinblick auf institutionelle und professionelle Unterstützung haben.

2. Lokale und regionale Vernetzungsansätze

Hier stellt sich die Frage, ob das „Netzwerk Elternarbeit“, das von einer Projektgruppe unter Federführung des Integrationsbeauftragten des Landes NRW 2002 initiiert worden ist, dazu beitragen kann:

  • einen größeren Kreis von zugewanderten Eltern als bisher zu erreichen,
  • bestehende Elternorganisationen in Kontakt miteinander zu bringen,
  • den Dialog über die Grenzen der ethnischen communities hinaus zu fördern,
  • die Betroffenen zu einer gemeinsamen Interessenswahrnehmung und -durchsetzung zu bewegen,
  • die tatsächlichen Interessen und Anliegen der zugewanderten Eltern durch entsprechend thematisch ausgerichtete Einzelveranstaltungen anzusprechen,
  • den Dialog und die Kooperation zwischen Eltern und ExpertInnen aus verschiedenen Einrichtungen des Bildungs- und Beratungssystems ( z.B. Wohlfahrtsverbände, deutsche Elterninitiativen und –vereine usw.) zu fördern,
  • die Anliegen der Eltern an Politik und Verwaltung weiterzuleiten und
  • schließlich die Selbsthilfepotenziale so weit zu stärken, dass die Eltern in eigener Regie und Verantwortung ihre Interessen wahrnehmen und organisatorische Strukturen und Kooperationen langfristig entwickeln und sichern.

3. Fortbildungsangebote von zwei Elternvereinen

Im Mittelpunkt steht die Befragung ausgewählter Absolventen und Absolventinnen der Fortbildung „Schlaue Kinder starker Eltern“ des Bundes der Spanischen Elternvereine in der Bundesrepublik Deutschland und der Fortbildungen der „Elternakademie“ der Föderation der Türkischen Elternvereine in NRW e.V.

Transfer:

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sollen in Form von Elternseminaren/ -briefen, Fortbildungen, Fachtagungen, Regionalveranstaltungen und Beratungen an die Eltern, Migrantenorganisationen und das haupt- und nebenberufliche pädagogische Personal der Eltern- und Familienbildung weitervermittelt werden. Kooperationspartner des Transfers sind u.a.: RAA Hauptstelle/Essen, Föderation türkischer Elternvereine in NRW, Bund spanischer Elternvereine, Landesinstitut für Schule und Weiterbildung/ Soest, Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen, Landeszentrum für Zuwanderung, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Einrichtungen der Eltern-und Familienbildung.

Forschungsbericht

Projektmitarbeiterinnen:

Prof. Dr. Veronika Fischer (Leitung)
Raum 04.69
Tel.: (0211) 81 – 1 46 43
veronika.fischer@fh-duesseldorf.de >>

Prof. Dr. Doris Krumpholz
Raum 04.68
Tel.: (0211) 81 – 1 46 48
doris.krumpholz@fh-duesseldorf.de >>

Dipl.Soz.päd. Adelheid Schmitz
Raum 01.68
Tel.: (0211) 81 – 1 46 25
adelheid.schmitz@fh-duesseldorf.de >>

Csilla Patocs (Dipl.Soz.päd. im Anerkennungsjahr)

Gülistan Bektas (studentische Hilfskraft)