Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika – eine „Mogelpackung“?

Anspruch und Wirklichkeit deutscher Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika klaffen deutlich auseinander. Diese These vertrat Walter Eberlei, Professor im Fachbereich 6 der FHD, in einem Vortrag im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln. Vor etwa 300 Zuhörerinnen und Zuhörern erläuterte der Referent seine Analyse im Blick auf das Oberziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit – die Armutsbekämpfung – sowie hinsichtlich der Förderung von Grundbildung, Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und „Guter Regierungsführung“. Auch die Finanzausstattung der deutschen Entwicklungskooperation bleibe hinter den Versprechen zurück.
In einem zweiten Schritt seines Vortrags benennt der Verfasser strukturellen Gründe für diese Kluft, darunter außenwirtschaftliche und außenpolitische deutsche Interessen, die sich ebenfalls der Entwicklungszusammenarbeit zur Erreichung ihrer Ziele bedienten bzw. deren Politik einer armutsorientierten Entwicklungszusammenarbeit entgegenstünden. Auch das starke Interesse afrikanischer Eliten an der Nutzung der Entwicklungszusammenarbeit für ihre eigenen Macht- und Ressourcenzwecke gehöre in diesen Kontext.

Trotz dieser strukturellen Dilemmata vertritt der Verfasser die Auffassung, dass deutsche Entwicklungszusammenarbeit in vielen Fällen zu einer „menschlichen Entwicklung“ in Afrika beiträgt und künftig noch mehr beitragen kann. Zu diesem Zweck macht er eine Reihe von Vorschlägen für die Reform und Weiterentwicklung deutscher Entwicklungszusammenarbeit.

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