Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

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FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences


Fachbereich Sozial-

und Kulturwissenschaften

 

11. Dezember 2007

 

 

 

 

 

 

Baumelnde Papierschlaufen

 

Drei Studentinnen beim Betrachten der Ausstellung

 

Zwei Besucherinnen beim Betrachten eines Ausstellungsstücks

 

Gruppenbild der beteiligten Personen

„Präsentation eines Forschungsprojektes“
Partizipationsformen in der Bildenden Kunst

 

von Simone Fischer

 

Ein Meer aus Papierschlaufen, inszeniert wie ein Wasserfall, eine Installation rosa Wolken gleich und ein Papierdschungel in den Farben des Urwaldes – das sind nur einige Ergebnisse, die sich hinter dem Ausstellungstitel „Präsentation eines Forschungsprojektes“ verbergen. In den Räumlichkeiten des Untergeschosses am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften zeigte Prof. Maria Schleiner am 28. November die Resultate ihres Forschungsfreisemesters im Sommer 2007.

 

Die Arbeiten basieren auf der Idee der Partizipation. Innerhalb der Fluxus-Bewegung in den 60er und 70er Jahren und in Zeiten der Aktionskunst und Happenings hatte die Partizipation einen festen Stellenwert. Erst durch die aktive Teilnahme mehrerer Personen wurde diese Form des künstlerischen Ausdrucks möglich. Vor diesem Hintergrund hat die Professorin für Kunstpädagogik den Versuch unternommen, gemeinschaftlich mit anderen künstlerisch zu arbeiten, um Ideen für raumgreifende Arbeiten aus Papier umsetzen zu können und um die Grenzen und Chancen des gemeinsamen künstlerischen Arbeitens zu erforschen. „Es ist als künstlerisches Forschungsprojekt angelegt, um Wege zu erkunden, wie meine ureigenste Welt – die des Kunst-Machens – auch hier in der Hochschule nicht nur die Grundlage und die Folie, auf der ich meine Lehre für diesen Fachbereich entwickele, sein könnte. Sondern wie sie möglichst zum Gewinn aller Beteiligten in die Lehre integriert werden könnte“, sagt sie.

 

Die frühere Meisterschülerin von Prof. Gunther Keusen an der Kunstakademie Münster arbeitete dazu mit insgesamt zwölf Ehemaligen und Studierenden an dem Projekt: mit einer Gruppe in den druckgrafischen Werkstätten in einem ehemaligen Kloster bei Rheine, mit der Gruppe Studierender in den Werkstätten des Fachbereichs. Einer Regisseurin gleich gab sie Ideen vor, die sie mit ihren Teams umsetzte. Während des Entstehungsprozesses entwickelte sich eine intensive Kommunikation, als Voraussetzung für kreative und gestalterische Lösungen, um zu einer qualitativ hochwertigen künstlerischen Arbeit zu gelangen. „Ich will meine künstlerische Idee ins Zentrum stellen und meine Erfahrungen einbringen. Im Gegenzug hoffe ich von Fähigkeiten und Erkenntnissen, nicht zuletzt der kreativen Mitarbeit anderer zu profitieren“, erläutert sie die Vorgehensweise.

 

Nicht rund, nicht eckig, aber rosa

Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Teams habe auch für sie neue Assoziationen zugelassen. Zum Beispiel die arrangierten blauen Formen, die an fischige Wesen erinnern können und eigenartig verknotet an Gummibändern hängen. Sie beruhen auf einem Pinselstrich ihrer Tochter. Die Gruppen haben diesen vergrößert und als dreidimensionalen Papierkörper gebaut. Dazu wurden Bahnen von Papier bestrichen, nachdem die beteiligten Künstlerinnen zuvor die Pigmente angerührt haben, und schließlich den einzelnen Corpus mit glänzendem PVC ummantelt und mit einem gelöcherten Streifen umgürtet. Unterschiedliche Arbeitsgruppen innerhalb der Teams entwickelten aus den Vorgaben der Professorin Formen. Die Zwischenergebnisse arbeitete die Künstlerin in ihrem eigenen Atelier nach. So entstanden etwa die „Rosa Formen“, eine leicht und zart anmutende Installation. Dabei, und das ist das Besondere, sind die Formen nicht rund, sie sind nicht eckig, aber sie sind rosa. Rosa kann leicht als Grenzüberschreitung, als unerwünschte Zumutung empfunden werden, erinnert vielleicht an Süßliches, Kitschiges, man könnte an die 50er Jahre denken, an Torten, an Miederwaren. Die Farbe wird leicht variiert und geht ins fleischfarbene. Man könnte aber doch auch an etwas Leichtes, Schwebendes denken. Das Spektrum der Assoziationen scheint schier unerschöpflich und genau daran wird die gemeinsame und doch individuelle Herangehensweise der professionellen künstlerischen Arbeiten deutlich.

Zu dem Forschungsprojekt „Partizipationsformen in der Bildenden Kunst“ von Maria Schleiner soll in den nächsten Monaten ein Katalog erscheinen.

 

FH D FB 6
2007

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