Neues Forschungsprojekt:
„Born to be Me – Für Vielfalt und Demokratie“
von Simone Fischer
Der Forschungsbereich 'Rechtsextremismus und Neonazismus' am
Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften hat innerhalb des
von der EU unterstützten Bundesprogramms „Xenos –
Integration und Vielfalt“ [www] im Sommersemester 2009 das
Projekt „Born to be Me – Für Vielfalt und Demokratie“
initiiert. Das Projekt wird mit rund 890 000 Euro über eine
Laufzeit von drei Jahren gefördert. Ziel ist die
Förderung besonders benachteiligter junger Menschen in
allen gesellschaftlichen Bereichen. Mit vielfältigen
Angeboten und Workshops sollen die Bildungs- und
Ausbildungschancen verbessert und gleichzeitig auch mit
präventiven Maßnahmen gegen gesellschaftliche
Ausgrenzung und Diskriminierung gewirkt werden.
Das Projekt steht unter Schirmherrschaft des
Enthüllungsjournalisten und Schriftstellers Günter
Wallraff, der, wie Projektleiterin Adelheid Schmitz während
der Auftaktsveranstaltung am 23. April 2009 erklärte, sich
nach näheren Informationen über das Vorhaben, sofort
begeistert habe. „Seit den Untersuchungen im Rahmen der
Pisa-Studie wissen wir, dass in keinem vergleichbaren Land der
schulische Erfolg so sehr von der sozialen Herkunft abhängt
wie in Deutschland. Vor allem Kinder und Jugendliche aus
sozialbenachteiligten Familien - darunter viele mit
Zuwanderungsgeschichte - erreichen nur einen schlechten oder gar
keinen Schulabschluss. Die erste PISA-Studie von 2000 ermittelte
u.a. die unzureichenden Sprach- und Lesekompetenzen gerade bei
Kindern aus Zuwandererfamilien aber auch bei
sozialbenachteiligten deutschen Familien als eine entscheidende
Ursache“, machte die engagierte Diplom-Sozialpädagogin
deutlich. Und genau hier soll das Projekt anknüpfen.
Vor rund 80 interessierten Besucherinnen und Besuchern im
VV-Raum, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und des
Kreises Neuss sowie der Hochschule und Studierende führte
Schmitz zusammen mit Günay Köse und Isolde Aigner das
Projekt vor. Auf dem Programm stehen unter anderem
Veranstaltungen zur Berufsorientierung in Schulen,
Jugendeinrichtungen und lokalen Firmen. Darüber hinaus
werden Trainings zur Förderung der sozialen und
interkulturellen Kompetenz, zu Konfliktbewältigung und der
Stärkung des Demokratiebewusstseins, Schreib- und
Medienwerkstätten sowie Tanz- und Musikprojekte
organisiert. Einen ersten Einblick in die
künstlerisch-kreativen Inhalte zeigte eine Gruppe
Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs für
Technik und Informatik aus Neuss. Ihre Hip Hop Vorführung
ist das Ergebnis eines ersten Workshops innerhalb dieses
Projektes und fand lautstarken Beifall.
Gestartet hat die Projektentwicklungsphase am Berufskolleg
für Technik und Informatik in Neuss, von 2009 bis 2011 wird
das Programm schrittweise auf weitere Schulen ausgeweitet. Die
FH Düsseldorf als Trägerin des Projektes ist damit ein
wichtiger Motor für eine verbesserte Kooperation und
Vernetzung mit Bildungsträgern in der Region. Das Programm
ist zunächst in Neuss angesiedelt. In das Vorhaben sind
unterschiedliche lokale Akteure, etwa das Jugend- und Kulturamt
der Stadt Neuss, der Rhein-Kreis Neuss, das Berufskolleg
für Technik und Informatik und mehrere Neusser Hauptschulen
einbezogen.
|