Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015

Die Website archiv.soz-kult.fh-duesseldorf.de ist ein statisches Abbild relevanter Webseiten, die bis Mai 2015 online waren.
Daher sind auch nicht mehr alle Links verfügbar. Die aktuelle Webseite des Fachbereiches ist seit 1. Juni 2015:
soz-kult.hs-duesseldorf.de >>

FH D

Fachhochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

FB 6

Fachbereich Sozial-
und Kulturwissenschaften

12.01.2011






Praxisforschungs- und Transferzentrum (PuTZ) - neues Forschungsprojekt zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit nimmt seine Arbeit auf

Im Dezember 2010 startete das an der FH Düsseldorf neu gegründete Praxisforschungs- und Transferzentrum Offene Kinder- und Jugendarbeit (PuTZ). Unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Deinet ist PuTZ ein neues Projekt der Forschungsstelle Sozialraumorientierte Praxisforschung und -entwicklung (FSPE).
Das PuTZ untersucht die Praxis der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vor dem Hintergrund unterschiedlicher struktureller und inhaltlicher Herausforderungen, wie etwa die allgemeine Bildungsdebatte, der Wandel der Schullandschaft und die demografische Entwicklung in Deutschland. Diese Faktoren verändern maßgeblich die Rahmenbedingungen für ihren originären Wirkungsbereich. Außerdem gehört die Offene Kinder- und Jugendarbeit zu den gesetzlich nur unzureichend abgesicherten Feldern der Jugendpolitik. Notwendig für das Feld sind deshalb neue Handlungsansätze und konzeptionelle Weiterentwicklungen als Grundlage für eine neue Positionierung innerhalb der kommunalen Infrastrukturen. An vielen Stellen in der Praxis sind bereits innovative Entwicklungen sichtbar geworden, die positive Veränderungsprozesse in Gang setzen und die ggf. als beispielhaft für das gesamte Feld dienen können. Das Praxisforschungs- und Transferzentrum möchte diese Entwicklungen, kreativen Impulse und Innovatio- nen ermitteln, systematisieren, fachwissenschaftlich reflektieren und anschließend wieder zurück in die Praxis transportieren.

Virtueller Kinderstadtplan in Kaarst als erstes Praxisbeispiel

Das erste Beispiel fanden die PuTZ-Verantwortlichen in der ev. Kirchengemeinde in Kaarst. Unter der Federführung des Jugendcentrums Holzbüttgen entsteht dort aktuell ein virtueller Kinderstadtplan, bei dem Kinder die Möglichkeit haben, die für sie bedeutenden Orte der Stadt zu kennzeichnen und zu bewerten. Mit animativen Praktiken wie der Nadelmethode, bei der es um das Sichtbarmachen unterschiedlicher Raumqualitäten geht, wurden bei dem Projekt die Kinder selbst als die Experten ihrer Lebenswelten einbezogen. Der Onlinestadtplan soll Kindern und Jugendlichen als Orientierungshilfe dienen, sie über geeignete Freizeitangebote, beliebte Treffpunkte informieren und damit u.a. die Identifikation mit ihrer Stadt steigern. 'Für uns stellt dieses Projekt ein innovatives Beispiel Offener Kinder-und Jugendarbeit dar, weil diese über ihre klassischen Freizeitangebote hinaus öffentlich wirksam und als Expertin für die Lebenssituation von Kindern in der Stadt wahrgenommen wird. Außerdem werden hier in besonderem Maße die Kinder unmittelbar an der Umsetzung beteiligt' sagt Prof. Dr. Ulrich Deinet, Leiter des neuen Praxisforschungs- und Transferzentrums (PuTZ). Für Kaarst biete das Projekt die Möglichkeit, einen Dialog zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Gang zu bringen und ggf. in Prozesse der Stadtplanung einfließen zu lassen.
Michael Janowicz, wissenschaftlicher Mitarbeiter des PuTZ, hat bereits Kontakte zu weiteren interessanten Praxisprojekten hergestellt. Geplant ist eine möglichst umfangreiche Sammlung von Projekten, Konzepten, Handlungsansätzen etc. Um den Transfer in die Praxis zu erleichtern und die Transparenz der Forschungsarbeit zu gewährleisten, soll mittelfristig als zentraler Baustein eine zeitgemäße, benutzerfreundliche Internetpräsenz entstehen, die die erfassten Beispiele präsentiert, der fortlaufenden Darstellung der Ergebnisse dient und als dynamische Kommunikationsplattform fungiert. Zusätzlich sollen dort gezielt Materialien wie z. B. Konzepte, Leitfäden, Handlungsanleitungen aber auch wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet und zur Verfügung gestellt werden. Vor dem Hintergrund der genannten Herausforderungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit besteht das vorrangige Ziel des Transferzentrums darin, bereits vorhandene oder aktuell stattfindende Erneuerungen auf den unterschiedlichen Ebenen (konzeptionell, strukturell, räumlich etc.) zu evaluieren und damit einen wissenschaftsbasierten Beitrag zur Weiterentwicklung des Feldes zu leisten. Der intensive Austausch mit der Praxis soll dabei möglichst alle Aktivitäten begleiten.
Als wissenschaftliche, unabhängige Plattform legt PuTZ den Schwerpunkt auf eine fachwissenschaftlich fundierte Praxisforschung und -entwicklung. Die Arbeit soll in enger Kooperation mit den Fachorganisationen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit erfolgen. Hinweise, Anregungen und Ideen aus der Praxis werden gerne entgegen genommen.

Kontakt
Praxisforschungs- und Transferzentrum Offene Kinder- und Jugendarbeit (PuTZ)
Michael Janowicz (M.A., Dipl. Soz. Päd.)
Email: michael.janowicz@fh-duesseldorf.de
Link zur Forschungsstelle >>