Archiv der Webseite des Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften 2004 bis Mai 2015Die Website archiv.soz-kult.fh-duesseldorf.de ist ein statisches Abbild relevanter Webseiten, die bis Mai 2015 online waren. |
|
|||||||||
Fachhochschule Düsseldorf |
Fachbereich Sozial- |
|
|||||||
10.12.2011 |
Fachtag “Kritische politische Bildung und demokratische Schulkultur” – ein gelungener Abschluss des XENOS-ProjektesWie kann demokratisches Denken und Handeln, insbesondere bei jungen Menschen gestärkt werden? – lautete die zentrale Frage des Fachtags „Kritische politische Bildung und demokratische Schulkultur“, den der Forschungsschwerpunkt “Rechtsextremismus und Neonazismus” organisiert hatte zum Abschluss des XENOS-Projektes „Born- to be Me – Für Vielfalt und Demokratie” am 1. Dezember am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften. Aufgeschreckt durch die neonazistische Mordserie wird in der
Öffentlichkeit aktuell über Fehler und
Versäumnisse bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus
und Neonazismus sowie über Präventionsstrategien
diskutiert. Bei ihrer Einführung zum Fachtag betonte die
Leiterin des XENOS-Projektes, Adelheid Schmitz, dass angesichts
des erschreckenden Ausmaßes neonazistischer Gewalttaten
ein ganzes Maßnahmebündel erforderlich sei und
präventive Ansätze nicht als „Feuerwehr“ zur Abwehr
akuter Gefahren taugten. Wichtig sei im Moment die
Aufklärung der rassistischen Mordserie und ihrer
Hintergründe. Besonders kritisch müsse dabei auch das
fragwürdige Verhalten des Verfassungsschutzes sowie der
ermittelnden Behörden untersucht werden. Darüber
hinaus stelle sich aber auch die Frage, ob und wie eine
kritische politische Bildung als Teil präventiver
Strategien dazu beitragen kann, demokratisches Bewusstsein und
Engagement zu fördern. Die Bildungsforscherin PD Dr. Bettina Lösch von der
Universität zu Köln beschrieb in ihrem Vortrag die
Grundlagen, Merkmale und Ziele einer kritischen politischen
Bildung. Basierend auf einer kritischen Gesellschaftstheorie,
die auch Fragen zu Macht- und Herrschaftsverhältnissen
aufwirft, müssten Demokratiedefizite deutlich gemacht
werden – und zwar in allen Lebensbereichen. Es müsse klar
werden, dass Lebensbedingungen veränderbar sind und
für viele Menschen verbessert werden müssten.
Letztlich gehe es um die Ausweitung gesellschaftlicher und
demokratischer Teilhabe, den Abbau von Unterdrückung und
die Überwindung sozialer Ungleichheit. Sie beschrieb
besonders fragwürdige Entwicklungen wie das verstärkte
Engagement der Bundeswehr oder des Verfassungsschutzes in
Schulen. In vier Workshops erhielten die TeilnehmerInnen am Nachmittag einen Einblick in unterschiedliche methodische Ansätze politischer Bildungsarbeit. Basierend auf konkreten Projekten des XENOS-Projektes stellte Isolde Aigner die „Demokratiewerkstatt“ vor, der Theaterpädagoge und Regisseur Andreas Schmid präsentierte seinen theaterpädagogischen Ansatz und Hannelore Steinert informierte über ein Projekt zur historisch-politischen Bildungsarbeit. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion skizzierten die
Politikwissenschaftlerin Dr. Julika Bürgin, Prof. Dr.
Andreas Kost (stellvertretender Leiter der Landeszentrale
für politische Bildung NRW) sowie Eberhard Seidel,
(Geschäftsführer von „Schule ohne Rassismus“) die
Bedeutung, Aufgaben und Herausforderungen einer kritischen
politischen Bildung. Insgesamt zeigten die Beiträge und die positiven Rückmeldungen zu diesem Fachtag, dass der Forschungsschwerpunkt „Rechtsextremismus und Neonazismus“ innerhalb seines vielfältigen Profils auch weiterhin Foren für eine Auseinandersetzung über präventive Strategien sowie praxisorientierte, demokratiefördernde Ansätze ermöglichen sollte. |
||||||||
Die Bildungsforscherin PD Dr. Bettina Lösch von der
Universität zu Köln beschrieb in ihrem Vortrag die
Grundlagen, Merkmale und Ziele einer kritischen politischen
Bildung. |
|||||||||
FH Düsseldorf |