Kontroverser EU-Gipfel beim Planspiel Soziales Europa

Wie schwierig es ist, am Verhandlungstisch mit 27 EU-Mitgliedstaaten zu einer Einigung zu kommen, konnten die Studierenden des Master-Studiengangs „Empowerment Studies“ vom 16. bis 17. Juni 2012 im Rahmen des Planspiels „Soziales Europa“ am eigenen Leib erfahren. Das Planspiel wurde aus Qualitätsverbesserungsmitteln (QVM) finanziert und eigens von der Firma „Planpolitik“ entwickelt. Es simulierte einen Europäischen Ratsgipfel unter Beteiligung ausgewählter EU-Mitgliedstaaten, der Zivilgesellschaft und der Presse. Im Seminar „Wer regiert in Europa?“ von Prof. Dr. Simone Leiber schlüpften die Studierenden in die Rollen europäischer Regierungschefs und Ministerinnen mit der Aufgabe, eine gemeinsame „Erklärung zur Zukunft des sozialen Europas“ zu verabschieden. Während einige Staaten auf Liberalisierung setzten, um Wettbewerbsfähigkeit und damit Arbeitsplätze zu sichern, forderten andere eine stärkere soziale Ausrichtung mit dem Hinweis, dass die EU mehr sei als eine Wirtschaftsunion und dass eine Angleichung der Lebensverhältnisse anzustreben sei. Auch das Thema Solidarität in der Eurokrise war in den Verhandlungen präsent. Da waren eine geschickte Verhandlungsführung der Präsidentschaft sowie Ausdauer in informellen und formellen Verhandlungen gefragt. Auch wenn im Ergebnis die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung scheiterte: die Simulation der Realitäten europäischer Entscheidungs- und Ermächtigungsprozesse war ein großer Lernerfolg.