Schulpreis für Kooperationsprojekt zwischen Thomas-Schule in Derendorf und Forschungsstelle FSPE

von Ulrich Deinet

Beim diesjährigen WZ Schulpreis konnte die Thomas-Schule in der Kategorie der Grundschulen den zweiten Preis (1000€) für das schon im SS2013 begonnene Projekt der Untersuchung des Lebensorts Schule aus der Sicht der Kinder gewinnen. Als typisches Lehr-Forschungsprojekt war eine Projektgruppe von ca. 25 Studierenden im Rahmen eines Seminars von Prof. Ulrich Deinet an der Schule aktiv und arbeitete mit den Kindern z.B. im Rahmen der Nadelmethode, der subjektiven Landkarten, der Autofotografie usw.
Die Kinder reagierten positiv und fühlten sich als „Experten“ ernst genommen. So konnte der kindliche Blickwinkel auf Dinge wie „Ballverschwender“ (Loch im Zaun, durch das Bälle verschwinden), „Möchtegernbänke“ (Bänke, auf denen man nicht wirklich sitzen kann), verbotene Kletterbäume, aber auch die unbeliebte Schultoilette sichtbar gemacht werden. Dahinter steht die sehr ernsthafte Frage, wie eine Schule gestaltet werden muss, in der viele Kinder den größten Teil ihres Tages heute verbringen (von 8 Uhr bis 16 Uhr in der Ganztagsschule). Die Thomas Schule hat inzwischen begonnen, Innenbereiche zu verändern und dabei die Ideen der Kinder aufgenommen. Auch wird durch solche Projekte die Beteiligung der Kinder immer wieder geübt und zum Standard im schulischen Leben.
Das Projekt wurde dann im SS 2014 wieder im Rahmen eines Seminars fortgesetzt und auch in der Bezirksvertretung 1 vorgestellt und die Schule finanziell bei der Umgestaltung unterstützt.
Die erstaunliche Beachtung dieses kleines Projekts (auch durch die NRW-Servicestelle „Ganztätig Lernen“ in Münster, ISA) führte im weiteren Verlauf zur Entwicklung eines Forschungsprojekts, in dem die Forschungsstelle FSPE durch das Schulverwaltungsamt der Stadt Düsseldorf beauftragt wurde, die Perspektive der Kinder an sechs Schulstandorten in Düsseldorf zu untersuchen und die Ergebnisse in die neue Evaluation der OGS in Düsseldorf einzubringen.
Systematischer als in den Vorprojekten und auch mit etwas anderem methodischen Design (z.B. auch Einsatz eines Kinderfragebogens und Gruppendiskussionen mit Kindern) hat das neue Projekt gerade begonnen.